Haaretz: "Auf die Kinder in Gaza kommt es schon jetzt überhaupt nicht mehr an", sagte der "moderate" General der israelischen Armee

23. 8. 2025

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Für die Nachricht über die "Haliw-Dokumentation", die kürzlich von Kanal 12 ausgestrahlt wurde, sollten wir dem ehemaligen Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, danken. Alle sind jetzt damit beschäftigt, diesen Bericht zu analysieren und reagieren auf die aufgekommenen Spekulationen, aber das Hauptproblem wurde von den verzweifelten Besserwissern verschleiert, die diesen Bericht präsentierten. Generalmajor Haliva enthüllte die Wahrheit über den Mainstream, und nicht nur den in der Armee, sondern in der gesamten israelischen Gesellschaft, schreibt Gideon Levy.

Übersetzt aus dem Tschechischen von Uwe Ladwig


Tatsächlich ist Haliv, der so etwas wie ein Held des Mitte-Links-Lagers ist, das Bild eines völkermörderischen Generals. Er löst sich von Bezalel Smotrich, lacht Itamar Ben-Gvir aus und kritisiert hemmungslos Netanjahu, der aufgeklärte und fortschrittliche General. Aber er denkt und redet genauso wie sie.

 
Schließlich sind sie alle Befürworter des Völkermords. Einen Unterschied gibt es nur zwischen denen, die ihn zugeben, und denen, die ihn leugnen. Im Lager der Erleuchteten, und sich selbst Lobenden, dem er angehört, hat sich Haliva als einer der wenigen erwiesen, der zugag "Wir brauchen alle paar Jahre einen Völkermord, die Ermordung des palästinensischen Volkes ist legitim, ja sogar notwendig."

So spricht der "gemäßigte" General der IDF. Er ist nicht so wie die Extremisten Generalmajor David Zini oder Brigadegeneral Barak Hiram. Er ist weder religiös noch messianisch, er ist nur ein netter Junge aus Haifa und dem luxuriösen televisionären Viertel Thzahala.

Haliva sprach 40 Minuten lang über die fehlerhafte organisatorische und politische Kultur im Land, bevor er zum Kern der Sache kam: Die Tötung von 50.000 Menschen sei "notwendig" gewesen. Völkermord als Vermächtnis für zukünftige Generationen.

"Für jedes Opfer des 7. Oktobers mussten 50 Palästinenser sterben. Es spielt keine Rolle, ob es Kinder sind. Ich spreche nicht aus Rachsucht, aber ich übermittle eine Nachricht an die kommenden Generationen. Es gibt nichts, was wir tun können; sie brauchen von Zeit zu Zeit die Nakba, um den ihren Wert zu spüren." Bum.

Der Moderator Danny Kushmaro und die Korrespondenten Yaron Avraham und Nir Dvori ignorierten diese trivialen Kommentare, für sie sind sie selbstverständlich. Wenn der liberale Direktor des Militärgeheimdienstes so redet, bedeutet das das Ende der Debatte darüber, ob in Gaza ein Völkermord stattfindet, und auch das Ende der Debatte über die Ziele dieses Krieges. Von Anfang an bis zu seinem fernen Ende war es ein Krieg zur Vernichtung.

Das gilt auch für "es ist egal, ob es Kinder sind". Jemand, der einst einfühlsam über Mütter sprach, die gut auf ihren Kissen schlafen, weil ihre Söhne nicht im Krieg sind, im Gegensatz zu Müttern, die nicht schlafen können, weil ihre Söhne in Gaza sind, befürwortet jetzt nonchalant die Ermordung von Kindern.

Palästinensische Mütter haben schon keine Kissen mehr, viele von ihnen haben nicht einmal mehr Kinder. Aber für Haliva sind Kinder jetzt nicht wichtig. So spricht der General, der zuvor von Raya Yaron-Carmeli, dem Sprecher der Antikriegsbewegung Machsom Watch, gelobt wurde.

Sie erzählte, dass Haliva, als er Kommandeur einer Brigade im Westjordanland war, einmal an eine „Kindersperre" genannte Straßensperre kam und die dortigen Soldaten sagte, dass sie sich respektvoll verhalten sollten (Haaretz Hebrew, 1. Mai 2024). Es fehlten ihm nur Bonbons in seiner Tasche. Und jetzt "spielen Kinder keine Rolle".

Wenn die Worte des Generals nicht ausreichen, so kann man andere, nicht weniger überzeugende Beweise in den Worten der Frau des Generalstabschefs vom 7. Oktober finden. Sharon Halevi sagte in einem Podcast, dass ihr Mann an dem Morgen das Haus mit dem Versprechen an seine Frau verließ: "Gaza wird zerstört werden." Es war der Morgen des 7. Oktober 2023.

Was tun mit einer Armee, deren Befehlshaber zugeben, dass sie einen Krieg begonnen haben, um eine andere Nation zu vernichten? Wie kann man mit der Idee leben, dass Völkermord das ursprünglich reale und Hauptziel dieses Krieges ist? Nicht nur ein Völkermord, sondern Völkermord, der alle paar Jahre verübt wird?

Nein, Haliva, Ihre Schuld am 7. Oktober ist vernachlässigbar im Vergleich zu einer anderen Frage. Ja, Sie haben gewarnt, nein, nicht gewarnt; aber Sie haben Ihr ganzes Leben der Idee der brutalen Herrschaft über ein anderes Volk gewidmet, und jetzt sagen Sie, dass wir alle paar Jahre einen Völkermord brauchen.

Dafür sollten Sie nach Den Haag geschickt werden.



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